In einer Welt, in der Technologie rasant voranschreitet, sind auch Drohnen längst Teil unseres Alltags: sei es in der Landwirtschaft, bei der Forschung oder im Bereich der Logistik. Doch gerade dort, wo Hochsicherheitsbereiche und kritische Infrastruktur – etwa Stromnetze, Wasserversorgung oder Verkehrssysteme – ins Spiel kommen, gewinnen diese kleinen Fluggeräte eine ganz andere Bedeutung. Sie eröffnen neue Möglichkeiten und bringen erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich.
Die Wiener Stadtwerke (WSW) machen in ihrem Positionspapier deutlich: Drohnen können nicht nur unbemerkt zur Überwachung oder Sabotage eingesetzt werden, sondern bestehende Gesetze und Regelungen lassen Betreiberinnen kritischer Infrastruktur faktisch im Regen stehen. Viele Vorschriften konzentrieren sich auf den regulären Betrieb von Drohnen – für Notfälle oder vorsätzliche Angriffe existieren jedoch kaum wirksame Eingriffsbefugnisse.
Damit die Versorgung – also Strom, Wasser, Mobilität – zuverlässig bleibt, braucht es mehr als nur technische Systeme. Es braucht klare rechtliche Rahmenbedingungen, verbindliche Regelungen und wirksame Technologien, damit Betreiberinnen früh erkennen und gezielt reagieren können.
Was heißt das konkret?
- Frühwarnsysteme und Drohnendetektion über einem Versorgungsgebiet müssen implementiert werden.
- Es muss gesetzlich geregelt sein, wer wann Eingriffe vornehmen darf – etwa das Abfangen einer Drohne oder das Unterbrechen eines Fluges im Gefahrenfall.
- Auf EU- und nationaler Ebene muss der Regelungsrahmen angepasst werden, damit kritische Infrastruktur nicht zur Achillesferse wird.
Warum das wichtig ist:
Weil Versorgungssicherheit kein Selbstläufer ist. Ein Angriff oder ein gezielter Drohnenflug kann reale und spürbare Folgen haben – für Unternehmen, Städte und uns als Gesellschaft. Die Wiener Stadtwerke sehen hier eine gemeinsame Aufgabe von Staat und Infrastrukturbetreiber*innen: Nur gemeinsam kann das Risiko beherrscht werden.
Fazit:
Drohnen sind längst nicht mehr nur Spielzeuge oder Werkzeuge – in falschen Händen können sie ein erhebliches Sicherheitsrisiko werden. Für Betreiber kritischer Infrastruktur heißt das: Wachsam sein, technisch gewappnet sein – und auch rechtlich abgesichert sein. Denn Sicherheit ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Quellenangabe:
Wiener Stadtwerke GmbH (2025): „Drohnensicherheit für kritische Infrastruktur. Rechtslücken, Risiken & Lösungen.“ Positionen – Weitere. Abrufbar unter: https://positionen.wienerstadtwerke.at/positionen/weitere/drohnensicherheit